Witwen in Indien haben in der männerorientierten indischen Gesellschaft keinerlei Ansehen. Sie werden für den Tod ihrer Männer verantwortlich gemacht, sind totaler Unterdrückung und Ausbeutung ausgeliefert. Häufig werden sie verachtet, geschlagen, vergewaltigt. Einer Witwe zu begegnen, gilt als schlechtes Omen. Witwen haben keinerlei Anspruch auf ein Erbe, die Eltern des verstorbenen Mannes können alles zurückfordern. Die meisten Witwen haben kein Einkommen, müssen aber sich selbst und ihre Kinder ernähren und kleiden. Sie finden sehr schwer Arbeit, meist nur schlecht bezahlte Saisonarbeiten.
Dieses Projekt unterstützt Witwen im Raum Mettur-Pagandai, um sie zu fördern und unabhängig werden lassen – finanziell und psychisch.
Durch den Ankauf eines Feldes und den Bau eines (vorerst kleinen) Gemeinschaftshauses, lernen Witwen eine neue Art des Zusammenlebens. In diesem Haus werden nur Witwen mit ihren Kindern aufgenommen. Dadurch sind sie vor diversen Angriffen seitens Familie und Gesellschaft geschützt.
Über die Gemeinschaft bekommen sie auch Arbeit. Alle anfallenden Tätigkeiten im Haus verrichten sie selbst. Jüngere Witwen sollen alte unterstützen. Sie können sich in der Hausarbeit und Kinderbetreuung gegenseitig helfen. Die einen kochen, waschen, nähen und passen auf die Kinder auf. Die anderen bestellen das Feld, verkaufen auf den Märkten ihre Produkte wie Gemüse, Obst, Milch. Diverse Arbeiten beim Vergrößern des Hauses sollen von den Witwen selbst erbracht werden. Für Arbeiten im Spital und in der Schule (das sind weitere Projekte von Fr. C.Don Bosco) werden sie bevorzugt herangezogen.
Als zusätzliche Einkommensquelle sollen Milchtiere angeschafft werden (Ziegen, Schafe, Kühe). Erstens gibt es dadurch Milch für den Eigenbedarf und zum Verkauf. Zweitens können Tiere gezüchtet und männliche Jungtiere auf dem Markt verkauft werden.
Die finanziellen Mittel für den Bau des Hauses und den Ankauf von Tieren werden durch Spenden aufgebracht.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Patenschaften für Witwen à €. 100,- / Jahr zu übernehmen. Mit €.100,- kann eine Witwe ein Jahr lang auskommen.
Projektbetreuerin: Linde Glockner